Fachbegriffe von A-Z
So verstehen Sie Fachbegriffe bei textilen Bodenbelägen besser.
Textile Bodenbeläge sind eine Klasse für sich. Da gibt es so viele Fachbegriffe, dass man schon mal den einen oder anderen Faden verliert. Genau dafür gibt es unser Glossar. Mit einfach verständlichen Erklärungen zu jedem Fachterminus. Hier finden Sie alle Erklärungen und Erläuterungen rund um den textilen Bodenbelag. Schauen Sie einfach nach, schmökern Sie ein wenig herum. Und wenn Sie einen gesuchten Begriff nicht finden sollten, kommen Sie gerne direkt auf uns zu. Wir freuen uns auf Sie.
Zerlegung und Analyse einer textilen Fläche zur Feststellung von Fadendichten, Garnnummer und Bindung oder Legung (DIN 61 100).
Moderne Berufsbezeichnung für den Musterentwerfer, der den textilen Entwurf formal und farblich darstellt. In der Vergangenheit wurden die Dessinvorlagen vom Musterentwerfer in mühevoller Arbeit auf Patronenpapier übertragen und danach die Karte für die Jacquardmaschine geschlagen. Heute erfolgt diese Arbeit im Rahmen des CAD im Wesentlichen auf PC-Basis.
Bestimmung der Dicke von flächigen Textilien nach DIN 53 855 1/3 und DIN 61 151 (Gewebedicke).
Einbadiges Multicolorfärben von Waren aus synthetischen Faserstoffen (besonders PA). Dies wird ermöglicht durch Modifizierung bzw. Blockierung von z.B. Polyamidgruppen bei der Erzeugung der Fasern, so dass sie unterschiedliche Affinitäten zu bestimmten Farbstoffgruppen entwickeln.
Faserlängenmessgerät zur Bestimmung der Stapellänge.
Abk. für Deutsches Institut für Normung e.V. Das DIN ist die für die Normungsarbeit zuständige Institution in Deutschland. Deutsche Industrienorm.²
Arbeitsgemeinschaft des „Deutschen Normenausschusses“ (DANN), zuständig für die einheitliche Festlegung von Maßen, Gewichten, Werkstoffen, Farbtönen, Einflussfaktoren und Qualität von Erzeugnissen in sog. (DIN-) Normblättern. Die Normblätter können über den „Beuth Verlag GmbH“, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin oder www.beuth.de bezogen werden.
Übersetzung einer ISO-Norm in die deutsche Sprache, wobei Abweichungen gegenüber einer früheren DIN-Norm angegeben sind.
Weißes Licht wird in seine einzelnen Spektralfarben unterschiedlicher Wellenlängen zerlegt und mit Hilfe eines Prismas sichtbar gemacht. Das einfallende Licht wird reflektiert (Regenbogeneffekt).
Trend- und Ordermesse für den Fachhandel, Objekteure und Innenarchitekten. Ausgestellt werden textile und elastische Bodenbeläge, Teppiche, Parkett und Holzfußböden, Laminatbeläge, Naturstein, keramische Fliesen sowie Verlegewerkstoffe, Pflege- und Anwendungstechniken. Die Messe findet einmal jährlich im Januar in Hannover statt. Inzwischen gibt es Ableger in Dubai (Domotex Middle East) und Shanghai (Domotex Asia).
Nach dem Doppelplüschwebverfahren hergestellter Teppich.
Fasereigenschaft, nach der Fasern sich nach einer Druckbeanspruchung leicht erholen.
Zähfließende Pasten bestehend aus Farbstoff, Wasser, Fixierung und Verdickungsmittel.
Rechtwinklige Ausrichtung des Schusses zur Webkante. Für einen fadengeraden Zuschnitt zieht man einen Schussfaden aus dem Gewebe oder hebt diesen an, so dass man entlang dieser Markierung schneiden, oder bei feinen tuchbindigen Baumwollstoffen auch reißen kann.
Bei dieser hochwertigen Bindung wird der Pol durch drei Kett- oder Schussfäden gebildet und ist durch den oftmaligen Wechsel (Fadendurchgänge) erheblich strapazierfähiger als bei der V Noppe. Durch die lange Flottierung im Gewebe gewährleistet diese Bindung absolute Noppenfestigkeit bei allerdings höherem Polmaterialverbrauch. Die Einbindung erfolgt entweder über Ruten oder als Doppelware. Bei der Herstellung von Rutensamt werden zur Florbildung spezielle Ruten verwendet, über welche beim Weben die Polkettfäden gehoben werden. Bei Zugruten bleiben die Polfäden unaufgeschnitten und bilden Schlingen oder Schleifen. Es entsteht sog. gezogener Samt oder Frisésamt. Für Veloursware tragen die Ruten entweder oben eine Rille zur Durchführung des Schneidprozesses oder ein Schneidmesser am Ende (Schnittruten). Möbelvelours werden in der Regel nach der Doppelwerk-Technik gefertigt. Zwei spiegelbildlich gegenüberliegende Gewebebahnen sind durch den Polkettfaden miteinander verbunden und werden nach dem Schusseintrag auf der Webmaschine aufgeschnitten.
Im gewebten Florbereich unterscheidet man zwischen Kett- und Schusspolgeweben. Bei Samten und Möbelvelours wird die Noppe von der Kette, bei Cord und Velvet vom Schussfaden gebildet. Noppenarten.
Als Kriterium zur Erteilung des Zusatzsymboles Fußbodenheizung ist die Wärmealterungsbeständigkeit nach DIN 53 896 zu nennen. Durch langfristige, von der Fußbodenheizung von unten einwirkende Temperaturen darf der textile Bodenbelag seine physikalischen Eigenschaften, d.h. seine Gebrauchseigenschaften, nicht nachteilig verändern.
Teppichböden tragen objektiv messbar dazu bei, die Wärme in einem Raum länger zu halten und können wegen ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit als Wärmedämmstoff betrachtet werden. Neben der Vermeidung von Trittgeräuschen bieten textile Bodenbeläge auch gute schallabsorbierende Eigenschaften, wobei die schalldämmende Wirkung umso höher ist, je dicker der Bodenbelag ist. Siehe auch: Schallabsorptionsgrad, Schallschutz.
Der Fachmann unterscheidet zwischen einer wasserdruckbeständigen und einer Wasser abstoßenden bzw. porös Wasser abweisenden Ausrüstung. Beide Verfahren beruhen auf der Einlagerung Wasser abweisender, unlöslicher Mittel auf der Faser. Die wasserdruckbeständige oder wasserdichte Ausrüstung verschließt die Poren gegen eindringende Feuchtigkeit, wobei jedoch auch die Luftdurchlässigkeit unterbunden wird. Der gleiche Effekt kann auch durch Beschichtungen erreicht werden.
Dieses Verfahren ist für die Ausrüstung technischer Textilien, wie z.B. Markisenstoffe, Zeltplanen, Segeltuche, Schirmstoffe etc. von großer Bedeutung. Die Wasser abstoßende bzw. porös Wasser abweisende Ausrüstung gewährleistet Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit und wird im Regen- und Sportbekleidungsbereich angewendet.
Wassergefährdende Stoffe werden aufgrund umweltrelevanter und toxischer Eigenschaften in vier Klassen eingeteilt:
WGK 0: im allgem. nicht wassergefährdend (*)
WGK 1: schwach wassergefährdend
WGK 2: wassergefährdend
WGK 3: stark wassergefährdend
(*) Nach nationalem Recht ist im Entwurf vom 9.9.98 die Klasse WKG 0 nicht mehr vorgesehen.
Musterungsvariante bei der Tufting-Herstellung. Man erhält eine sinusartige Wellenlinie und verhindert hierdurch eine Gassenbildung, wie sie beim geradlinigen Tuften auftreten kann.
Die prinzipielle Funktionsweise des Webvorgangs wird in der nachfolgenden Abbildung deutlich. Vorhanden sind folgende Grundelemente: Kettbaum, Streichbaum, Fadenkreuz, Schäfte (mindestens 2), Weblade (mit Riet), Webschütze (von Hand oder mechan. eingetragen) und Warenbaum (zum Aufwickeln der fertigen Rohware).
Die vom Kettbaum ablaufende Kette wird durch Litzen der Schäfte geführt und durch Treten der Tritte Nr. 1 bzw. Nr. 2 im Wechsel gehoben oder gesenkt. Hierdurch bildet sich das Webfach (Fachbildung). Die Kette wird weiter durch das Riet der Weblade geführt, so dass nun der Webschütze durch das offene Webfach der Kette hindurchgeschlagen werden kann (Schusseintrag). Im Webschützen befindet sich das Schussgarn, das beim Weben quer zur Kettrichtung in das Webfach eingetragen und anschließend von Hand mit der Weblade an das schon fertige Gewebe angeschlagen wird (Schussanschlag). Damit ist das Prinzip des Webvorgangs erklärt.
Die Fachbildung beim Weben erfolgt wahlweise durch:
Jacquard-Maschine
Durch das Heben und Senken der einzeln gesteuerten Kettfäden ist die Bildung großrapportiger Gewebemusterungen möglich. Jacquard Technik.
Schaft-Maschine
Hubelement zur Fachbildung in der Weberei. Hier werden die Kettfäden zu Gruppen zusammengefasst und gemeinsam, also in Gruppen, gehoben und gesenkt. Diese Technik wird für die Herstellung gemusterter Gewebe in kleinen Rapporten eingesetzt.
Gesonderte Vorrichtungen erlauben spezielle Gewebekonstruktionen, wie z.B. Frottier, Marquisette, Rutenware, Doppelwebteppiche etc.
Dem eigentlichen Webvorgang geht die Vorbereitung der Garne im Vorwerk voraus.
Schärerei
Zunächst werden X Spulen auf das Schärgatter gesteckt, zu einem Band zusammengefasst und auf die Schärtrommel gewickelt. Je nach Fadenzahl der herzustellenden Kette werden mehrere Bänder nebeneinander gelegt und anschließend auf einen Kettbaum gewickelt.
Zettelei
Bei Einsatz ungezwirnter Kettgarne empfiehlt sich das Zetteln, damit beim anschließenden Webvorgang das Kettgarn leichter durch Riet und Litze läuft. Vom sogen. Zettelgatter werden mehrere Zettelbäume bewickelt und danach gemeinsam der Schlichtmaschine vorgelegt. Nach dem Durchziehen der Fäden durch den Schlichtebottich werden die Fäden getrocknet und auf den Kettbaum gewickelt. Bei Zwirnketten entfällt der Schlichtevorgang.
Spulerei
Die für den Webprozess notwendigen Garne werden auf die erforderliche Spulengröße umgespult.
Nach DIN 61 151 gehören zum Bereich der mechan. gefertigten Webteppiche alle:
• Axminster Teppiche (Greiferteppiche),
• Doppelwerk Webteppiche,
• flachgewebte Teppiche,
• Rutenteppiche sowie
• Knüpfteppiche.
Gewebte, abgepasste Teppiche werden in verschiedenen Größen und Abmessungen für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche angeboten.
In Rutentechnik hergestellter Boucléteppich, der im Pol aus Wollgarn besteht. Bouclé. Rute.