Fachbegriffe von A-Z
So verstehen Sie Fachbegriffe bei textilen Bodenbelägen besser.
Textile Bodenbeläge sind eine Klasse für sich. Da gibt es so viele Fachbegriffe, dass man schon mal den einen oder anderen Faden verliert. Genau dafür gibt es unser Glossar. Mit einfach verständlichen Erklärungen zu jedem Fachterminus. Hier finden Sie alle Erklärungen und Erläuterungen rund um den textilen Bodenbelag. Schauen Sie einfach nach, schmökern Sie ein wenig herum. Und wenn Sie einen gesuchten Begriff nicht finden sollten, kommen Sie gerne direkt auf uns zu. Wir freuen uns auf Sie.
Azofarbstoffe sind synthetische Farbstoffe, die zur Färbung vieler Textilien eingesetzt werden können.
Zu den bauphysikalischen Prüfungen textiler Fußbodenbeläge zählen:
Trittschallverbesserung
Prüfungen ergeben, daß bei textilen Teppichbelägen die Trittschallverbesserung gegenüber anderen Belagsarten um 20 bis 40 dB verbessert werden kann, das Geräuschvolumen mindert sich um etwa 30%. Die bauphysikalische Prüfung erfolgt nach DIN 52 210. Schallabsorptionsgrad, Teppichboden, Phon.
Schallabsorption
Der in einem Raum erzeugte Schall breitet sich als Luftschallwelle aus und trifft auf Raumbegrenzungsflächen, die den Schall z.T. absorbieren und z.T. reflektieren. Die Kennzeichnung der Größe der Schallabsorption erfolgt durch den Schallabsorptionsgrad. Bei der raumakustischen Berechnung wird für den textilen Bodenbelag der geforderte Schallabsorptionsgrad festgelegt. Die Messung erfolgt in einem Hallraum durch Vergleich der Nachhallzeiten mit und ohne Belag. Die bauphysikalische Prüfung erfolgt nach DIN 52 212.
Wärmedurchlaßwiderstand
Textile Fußbodenbeläge haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Die Wärmedämmung von Teppichböden wird mitbestimmt durch die Luftporen im Polmaterial und im Rücken der Ware. Der W. bewertet die Energiemenge (Wärme), die bei einem TB in einer bestimmten Zeiteinheit durch den Belag fließt. Als Kürzel steht der k-Wert - auch als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet. Er definiert den Wärmestrom in Watt (W), der in einer Stunde durch die Prüffläche von 1 qm hindurchgeht, wenn der Temperaturunterschied der die Prüffläche umgebenden Luft ca. 1 Grad Celsius beträgt. Je kleiner der k-Wert ist, umso besser ist die Wärmedämmung eines Hauses. Bei der Planung einer Fußbodenheizung sollten diese Empfehlungen mit dem Heizungsbauer abgestimmt werden, wobei eine Fußbodentemperatur von 23-25 Grad Celsius als optimal gilt. Bauphysikalische Prüfung nach DIN 52 612.
Wärmeableitung
Eine nach DIN 52 614 definierte Größe, um die Wärmemenge festzustellen, die in einer Zeiteinheit von einem künstlichen Fuß an den Teppichboden abgegeben wird. Angaben in kJ/qm. Da textile Teppichböden eine geringe Wärmeleitfähigkeit haben und nur geringe Wärme aufnehmen können (Wärmeaufnahme), sind sie besonders fußwarm.
Quelle: SN-Verlag
Unter Bouclé-Teppichen (frz.: gelockt, bucklig, Schlinge) versteht man ein- oder mehrchorige Rutenteppiche mit nicht aufgeschnittenen Polschlingen. Sie werden einfarbig (uni), meliert, mouliniert oder in gestreifter Musterung angeboten. Bouclé-Teppiche lassen den Staub nicht tief in die Ware eindringen und sind somit leicht zu reinigen.
Färbemaschine, die das Textil im breiten Zustand färbt. im Gegensatz zur Strangfärbemaschine.
Einrichtung an Web- und Ausrüstungsmaschinen, durch welche die Ware auf beiden Seiten läuft. Sie sollen das Einspringen (Vermindern der Gewebebreite) nach dem Schusseintrag bzw. nach der Behandlung verhindern.
Bodenbeläge aus Textil oder anderen Materialien werden mit Brandschutzklassen für Bodenbeläge gekennzeichnet. Dabei ist oft noch die alte `deutsche´ DIN Norm in Verwendung, die aber international durch die europäische Klasse EN 13501-1 für Bodenbeläge abgelöst wurde.
Veredlungsarbeit an Geweben auf Bürstmaschinen (mit Dämpfeinrichtung) zum Aufrichten oder Ausstreichen (Strichgeben) des Rauhflores; ferner zum Reinigen und auch als Zwischenarbeitsgang, z.B. bei der Schusssamtausrüstung.
Hierzu zählen:
• Devorant-Druck (Ausbrenner),
• Flachfilm- oder Schablonendruck, (Flachfilmdruck)
• Rotationsfilmdruck, (Rotationsfilmdruck)
• Transfer- oder Thermodruck (Transferdruck).
Neben diesen genannten Druckverfahren gibt es noch weitere Techniken, deren Einsatz sich sehr wesentlich nach den gewünschten Effekten bzw. nach dem vorhandenen Maschinenpark richtet.
Dazu zählen:
• Matt- oder Metalldruck,
• Rouleaux- oder Walzendruck
• Spritzdruck.
Ältere Verfahren sind:
• Batikdruck,
• Hand- oder (Modeldruck).
Diese Techniken ermöglichen eine künstlerische Musterungsgestaltung und entsprechendes Herausheben besonderer Stoffcharakteristika, sie sind jedoch nicht mehr im kommerziellen Einsatz.
In der Tuftingherstellung drückt die Teilung (engl. gauge) den Abstand von Nadel zu Nadel aus und wird in engl. Zoll (1 Zoll = 2,54 cm) angegeben, sie gibt also an, wie viel Nadeln auf 1 engl. Zoll stehen. Beispiel: die Teilung 5/64 besagt, dass sich auf 5 engl. Zoll 64 Nadeln befinden. Hieraus errechnet sich die Teilung von 1,98 mm. Der Abstand der Nadeln bestimmt die Feinheit der zu verarbeitenden Garne. Je geringer der Abstand, umso höher ist die Noppenzahl. Noppenzahl, Stichzahl.
Die Teilung allein ist kein Qualitätsargument. Weitere entscheidende Faktoren sind:
• Verhältnis von Nadelabstand und Stichzahl
• Verhältnis von Teilung und Garnstärke
• Verhältnis von Noppenzahl (Teilung x Stichzahl), Garnstärke und Florhöhe.
Einordnung nach DIN 61 151:
1. Webteppiche, Flachteppiche, Pol-, Ruten- und Axminsterteppiche (Greifer-, Spulen- u. Chenille- Axminster), Doppelteppiche
2. Knüpfteppiche
3. Wirk- und Strickteppiche
4. Tuftingteppiche (Schnittpol-, Schlingenpol-, Schlingen-Schnittpolteppiche)
5. Nadelfilz-Fußbodenbeläge, Nadelvlies-Fußbodenbeläge (Vliesstoffe)
6. Klebepolteppiche
7. Flockteppiche
8. Nähwirkteppiche
9. Vlieswirkteppiche
Der Teppichboden ist zu einem wichtigen Gestaltungsmittel der modernen Wohnungseinrichtung sowie zu einem bedeutenden textilen Bauelement im Objektbereich geworden. Das umfangreiche Angebot reicht von guten Gebrauchsteppichen bis zu luxuriösen, komfortablen Qualitäten für den Wohnbereich sowie objektgeeignete, strapazierfähige, stuhlrollengeeignete Beläge in hochwertigen, auf den jeweiligen Einsatz abgestimmten Qualitäten.
Die Teppichindustrie hat zum 01.07.1994 die Gewährleistung für Teppichböden von bisher 6 Monaten auf 5 Jahre verlängert.
Die Rohstoffgehaltsangabe, d.h. die Faserzusammensetzung eines Fertigtextils, ist seit 1974 in Deutschland eine Pflichtkennzeichnung. Gemäß Textilkennzeichnungsgesetz (8/86) ist, bezogen auf textile Bodenbeläge, nur die dem Gebrauch ausgesetzte Polnutzschicht zu deklarieren, nicht jedoch Fasermaterialien des Teppichunterbaus.
Zum Einsatz kommen vorwiegend Spinnfaser- und Filamentgarne aus Polyamid (PA), Polyester (PES), Polyacryl (PAN) und Polypropylen (PP). Die Polyamidfaser steht weit an der Spitze der eingesetzten Fasern, deren herausragende physikalische Eigenschaften eine hohe Verschleißfestigkeit, ein sehr gutes Wiedererholvermögen und leichte Anfärbbarkeit sind. Die wichtigste Faser im nativen Bereich ist die Schurwolle.
• Polyacryl (PAN) (Stapelfaser)
• Polyamid (PA) (Filament und Stapelfaser)
• Polyester (PES) (Stapelfaser)
• Polypropylen (PP)
• Reine Schurwolle (WV) (IWS-Standard)
• Jute (JU)
• Kokos (CC)
• Sisal (SI)
Polgarne
Die Garne haben einen wesentlichen Einfluss auf die Eigenschaften eines Teppichbodens. Nach der Relevanz werden sie eingeteilt in:
• Chemiefaser-Filamentgarne
Meist zusätzlich künstlich gekräuselt (texturiert) in Form sogen. BCF Garn. Durch Einsatz von Filamentmischgarnen (Intermingled Garn) werden texturierte Garne besonders im Bereich des Differential Dyeing verarbeitet; wodurch sich eine größere farbliche Musterungsvielfalt erreichen lässt. Texturierung.
• Spinnfasergarne
Rein oder aus Fasermischungen; sie werden nach dem Halbkammgarn-, Streichgarn-, Kammgarn- oder dem Walkgarn-Spinnverfahren hergestellt.
In der Veredlung erhält der TB noch folgende Zusatzeigenschaften:
• schmutzabweisende Ausrüstung (Antisoiling)
• antistatische Ausrüstung (Antistatik)
• antimikrobielle Ausrüstung
• Mottenschutz (Eulan®)
• flammhemmende Ausrüstung (Brennverhalten)
• Trockenausrüstung (Rückenbeschichtung, Scheren etc.)
Endbehandlung: Ausputzen, Messen und Aufmachen der Ware.
Flachteppiche
Webteppiche aus Kett- und Schussfäden ohne polbindendes Fadensystem
Polteppiche
Webteppiche aus einem Grundgewebe und einem Pol. Grundgewebe und Polschicht sind in einem Arbeitsgang hergestellt.
Nach der Art der Herstellung unterscheidet man Polteppiche wie folgt:
• Rutenteppiche
Gewebte Polteppiche, deren Polschicht mittels Ruten gebildet ist. Sie können mit Zugruten (• Bouclé, • Brüssel), mit Schnittruten (• Velours, • Velvet, • Tournay, • Wilton) oder im Wechsel von Zug- und Schnittruten als Zweischuss- oder Dreischussware hergestellt werden. Ruten Velours Teppich
• Axminsterteppiche
Gewebte Schnittpolteppiche ohne tote Chore.
• Greifer-Axminsterteppiche
Der Pol wird mittels Greifern eingetragen, wobei die Auswahl der farbigen Polkettfäden durch eine Jacquardeinrichtung eingebracht wird. Axminster Teppich Greiferfunktion.
• Greifer-Spulen-Axminsterteppiche
Axminsterteppiche, deren Pol auf der Greifer-Spulen-Axminster-Webmaschine von vorgefertigten Polkettbäumen ohne Verwendung einer Jacquardeinrichtung mittels Greifern eingebracht wird.
• Chenille-Axminsterteppiche
Axminsterteppiche mit vorgefertigten Chenillebändern als Polschussmaterial.
• Doppelteppiche
Gewebte Schnittpolteppiche, die als Ober- und Unterware durch Aufschneiden einer in einem Arbeitsgang hergestellten Doppelware (Doppeltournay) als Einschuss-, Zweischuss- oder Dreischussware entstanden sind. Doppelwerk Webteppich.
• Knüpfteppiche
Teppiche, bei denen zwischen Schussfäden kurze Polfadenabschnitte in Form eines Perserknotens (Senneh) oder eines türkischen Knotens (Gjördes, Smyrna) um zwei oder mehr Kettfäden geschlungen (geknüpft) sind.
Der Vorteil gewebter Teppichböden besteht in der Ausnutzung einer großen Musterung. Darüber hinaus können gewebte Teppichböden, mit einer PVC-Schwerbeschichtung versehen, ohne Berücksichtigung der Flächenbegrenzung lose verlegt werden, auch bei Rollstuhleinsatz. Die Verlegung auf Fußbodenheizungen und textilen Altbelägen ist möglich. Geeignet für Wohnraumsanierung sowie für den Objektbereich. Warenbreiten ab 200 cm (Standardmaß). Bei jacquardgewebter Ware liegt die Breite bei 250 cm und bei Axminster-Ware bei 366 cm. Bei Spezialwünschen sind auch andere Breiten möglich. Webteppiche.
Das umfangreiche Warenangebot richtet sich u.a. nach Anforderungsprofil, Einsatzbereich, Herstelltechnik, Konstruktion, Polmaterial, Musterung und Warenstruktur. Eine umfangreiche und in den Angaben detaillierte Teppichbodenkartei für Objektbeläge erscheint u. a. jährlich in der Fachzeitschrift HEIMTEX (Busse-Verlag, Herford).
Verkaufshilfe für den TB-Fachhandel zum raumsparenden Aufhängen von Teppichen, Vorlagen und Brücken bei geringem Investitionsaufwand.
Teppichreiniger sollen gründlich reinigen, die Farben auffrischen und anhaftende Flecken entfernen. Zu unterscheiden sind:
Trockenpulver
Das Reinigungspulver ist mit einer Lösung getränkt, die aus Wasser, oberflächenaktiven Substanzen und ggf. organischen Lösemitteln sowie Duftstoffen besteht. Das Pulver wird auf den Teppichboden gestreut, gleichmäßig verteilt und mit einer Walzenbürste über Kreuz in den Teppichflor eingearbeitet. Öl- und fetthaltige Schmutzpartikel werden vom schmutzbindenden Pulver gelöst und aufgenommen und anschließend durch gründliches Bürstsaugen entfernt. Aufgrund der geringen Feuchtigkeitsmenge ist diese Reinigungsmethode für alle Verlegearten geeignet.
Shampoos
Alle Reinigungsverfahren mit Feuchtigkeit setzen voraus, dass der textile Bodenbelag fachgerecht verlegt ist. Insbesondere trifft das auf Konstruktionen zu, deren Grundgewebe oder Rücken ganz oder teilweise aus pflanzlichen Fasern besteht. Als Reinigungsmittel sollten nur Produkte mit guter Reinigungswirkung verwendet werden, die einen kristallinen und leicht absaugbaren Rückstand hinterlassen. Bei allen Nassreinigungsverfahren sind die eingebrachte Flüssigkeit bzw. der Schaum unbedingt durch gründliches Absaugen zu entfernen. Veloursbeläge können abschließend noch ein gleichmäßiges Bürsten in Strichrichtung erfordern. Ein feuchter textiler Bodenbelag sollte erst nach vollständiger Trocknung wieder begangen werden.
Sprüh-Extraktionsmittel
Diese spez. für den Objektbereich entwickelte Reinigungsmethode erfordert Spezialmaschinen, die das Reinigungsmittel mittels Düsen unter Druck auf und in die Nutzfläche gleichmäßig einsprüht und im gleichen Arbeitsgang mit dem gelösten Schmutz wieder absaugt.
Spray
Aerosole (mit FCKW-freiem Treibgas) oder Sprühpumpenprodukte (treibgasfrei). Hier wird nach dem Trocknen der spröde Rückstand zusammen mit dem Schmutz abgesaugt.
Teppichreiniger enthalten anionische oder nichtionische Tenside sowie z.T. organische Lösemittel, wie Alkohol oder Glykole und Hilfsstoffe.
Unter dem Dachbegriff "texback" bietet Vorwerk verschiedenste textile Rückenvarianten an. Diese Rückenvarianten kennzeichnen sich durch ihre Umweltfreundlichkeit und Eignung für Allergiker. Unterschieden werden dabei
texback super die Variante, die für die Wohntprodukte infrage kommt.
texback contract ist ein textiler Gitternetz-Rücken für Artikel, die vorrangig im Objektbereich eingesetzt werden
texback spezial ist eine Rückenausstattung, die speziell für Klett-Systeme wie zum Beispiel das von Vorwerk entwickelte ecofix Klett Verlegesystem konzipiert worden ist.
In der klassischen Textilveredlung unterscheidet man drei Hauptgruppen von Textilchemikalien:
• Hilfsmittel zur Herstellung und Vorbehandlung der Textilien,
• Farbstoffe und Färberei- oder Druckhilfsmittel,
• Ausrüstungsmittel, die sich wiederum in eine Vielzahl von Untergruppen und Einzelstoffen unterteilen und dafür sorgen, dass Textilien schneller, rationeller und vor allem in immer besserer Qualität ausgerüstet (veredelt) werden können.
Die Einteilung/Benennung und Kurzzeichen Textile Faserstoffe ist in der DIN 60 001 (Stand August 1991) definiert und besteht aus den Gebieten: |
• Teil 1 Naturfasern, |
• Teil 2 Faser- und Herstellungsformen, |
• Teil 3 Chemiefasern, |
• Teil 4 Kurzzeichen, DIN. |
Im Teppichboden Bereich auch als Beschichtung geläufig. Statt einer Schaumbeschichtung wird ein textiles Gewebe oder Vlies (Polypropylen) aufkaschiert. Eine so behandelte Ware eignet sich besonders zum Verspannen bzw. zum Verkleben im Objektbereich. Von Vorteil ist, dass bei einer vollflächigen Verklebung die spätere Wiederaufnahme beim Teppichbodenwechsel leicht möglich ist, weil nur wenige und leicht zu beseitigende Rückstände entstehen. Es kommen auch andere Rücken, z.B. aus Jute, zum Einsatz.
• Doppelrücken, Kaschierter Textilboden ,
• Rückenbeschichtung, Schaumrücken, Zweitrücken.
TEXtiles SL ist der Name einer von Vorwerk entwicklelten Fliesenbeschichtung, die frei von PVC und Bitumen ist.
TEXtiles SL ist eine Kollektion aus dem Hause Vorwerk, welche im Jahre 2015 eingeführt worden ist und sowohl rechteckige als auch Freiformfliesen, die selbstliegend sind, beinhaltet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter www.vorwerk-teppich.de
Zu den textilen Faserstoffen (Spinnstoffen) zählen alle Textilfasern, die zur Herstellung von Garnen und textilen Flächengebilden verwendet werden. Sie werden entweder als Spinnfaser (begrenzte Länge, bis auf die Kokonfasern der seidenspinnenden Insekten, die Längen von mehr als 1000 m erreichen) oder als Endlosgarne (Filamente) bezeichnet (einzelne Begriffe erklärt in DIN 60 001 Teil 1-4, Ausgabe 8/1991). Nach ihrer Herkunft werden sie in Naturfasern und industriell hergestellte Chemiefasern eingeteilt. Je nach Verwendungszweck können die jeweils positiven Eigenschaften der einzelnen Fasern durch die gezielte Mischung beider Fasergruppen optimiert werden. Chemiefasern, Naturfasern, Faserstoffe.
Textilerzeugnisse müssen heute nicht nur umweltfreundlich sein, sie müssen darüber hinaus unter technologischen Bedingungen gefertigt sein, die als sauber bezeichnet werden können. Nachdem die Technologie der Färberei durch hoch entwickelte Farbstoffe, Färbereihilfsmittel, Färbereimaschinen und PC-Technik in allen Stufen optimal beherrschbar geworden ist, spielen die Kriterien der Umwelt und Sicherheit in der Textilveredlung und hierbei besonders auch in der Färberei eine große Rolle:
• Umweltbelastung durch Emissionen (Abdampf, Abwässer, Abluft)
• Chemikalien (MAK-Werte) sowie
• Hautverträglichkeit (Allergie, Atopie)
Diesen Anforderungen müssen sowohl alle Bereiche der Textilveredlung als auch die Betriebe der Chemiefaserindustrie, Spinnerei etc. entsprechen. Schwerpunkte der Umweltschutzmaßnahmen in der Textilveredlung sind:
• Verminderung des Wasserbedarfs
• Entfärben von Abwässern
• Vermeidung von Schwermetallen (Chrom, Kupfer etc.)
• Verringerung der organischen und anorganischen Belastung
• Abluft (bekannt ist die im Rahmen des Bundes-Immissionsgesetzes erlassene TA-Luft als Tech. Anleitung zur Reinhaltung der Luft)
• Sicherheit, Lagerung, Transport
• Abfallminimierung
• Wärmerückgewinnung aus allen warmen Abwässern
AZO-Farbstoffe
Wichtigste und zugleich größte Gruppe der synthetisch durch Kupplung von Diazoniumverbindungen mit aromatischem Amin oder Phenol hergestellten Farbstoffe (etwa 2000). Bei einer großen Vielfalt von Tönen sind sie vielseitig einsetzbar und z.T. von höchster Farbechtheit. Bei einigen Arten von Azo-Farbstoffen, deren Ausgangsprodukte Benzidin und Dichlorbenzidin sind (fünf Arten in insgesamt 20 Variationen) wurde aufgrund der reduktiven Spaltung (Freisetzung spezieller Amine) ein Krebserzeugungspotential festgestellt (besonders bei der Farbe Kongo-Rot). Diese Farbstoffe werden aufgrund einer freiwilligen Vereinbarung von der deutschen Textilindustrie und in der Schweiz bereits seit über 10 Jahren nicht mehr eingesetzt. Die Bedarfsgegenständeverordnung (BGVO, Begriffsbestimmung nach DIN 55 943, Prüfmethoden Leder nach DIN 53 316) vom 14. Juli 1995 gibt Aufschluss über die Liste der verbotenen Farbstoffe, außerdem wird festgelegt, dass die Verwendung dieser bestimmten Azo-Farben, die unter anderem bei der Einfärbung von Textilien eingesetzt werden, durch Gesetz unter Androhung strafrechtlicher Folgen verboten ist. Weitere Informationen gibt das Bundesgesundheitsblatt Textilien 2/96.
Seit Ende 1995 dürfen Textilien, die mit diesen Farbstoffen gefärbt sind, weder importiert noch verkauft werden. Die importierende Wirtschaft und die Lieferanten müssen nachweisen, dass die verbotenen Azo-Farben nicht zum Einsatz kommen. Das Bedarfsgegenständegesetz legt eindeutig fest, dass dieses Gesetz nur auf solche Produkte angewendet wird, die dauernd mit der Haut in Berührung kommen, wie z.B. Bekleidung, Wäsche, Bettwäsche, Bettwaren etc. Artikel wie Orientteppiche, Teppichböden, Gardinen etc. sind von dem Gesetz nicht betroffen, da Amine aus Azo-Farbstoffen nur durch die Körperflüssigkeit in den menschlichen Kreislauf gelangen können.
Hierzu zählen solche Veredlungsverfahren, die unter Einsatz von Wärme und Feuchte vor sich gehen. Die wichtigsten Prozesse im Bereich der Heim- und Haustextilien sind:
• Dekatieren
Glätten der Ware, Entfernen der beim Walken oder Waschen entstandenen Falten, Dimensionsstabilisierung (bessere Krumpfechtheit, Fixierung der Gewebe in Kette und Schuss), Entfernung des bestehenden speckigen Glanzes und Fixierung des gewünschten Glanzes sowie des vorhandenen Ausrüstungscharakters.
• Dämpfen
Durch das Dämpfen werden Aussehen und Griff sowie das Knittererholungsvermögen der Ware verbessert. Außerdem wird der natürliche Feuchtigkeitsgehalt der Fasern, der im Verlauf der vorangegangenen Arbeitsprozesse verloren ging, teilweise wieder hergestellt.
• Thermofixieren
Das Verfahren hilft, die allgemeine Formstabilität synthetischer Fasern und Gewebe erheblich zu verbessern und diese gegen unerwünschtes Einlaufen zu schützen und die Knitterbildung zu vermindern. Die Fixierung erfolgt in zwei Stufen: der Wärmestufe, wobei Temperatur und Verweilzeit durch die Art der Faser bestimmt werden und der Kühlstufe, in welcher der erreichte Zustand fixiert wird.
Engl. = Spitzen scheren/schneiden.
Bei der Tufting-Herstellung eine Variante der Hoch-/Tiefmusterung, die durch Scheren der Warenoberfläche erzielt wird, um einen reliefähnlichen Warencharakter zu erzielen. Bei unterschiedlich hohen Schlingen werden die Spitzen der hohen Schlingen abgeschoren, die tiefer liegenden Schlingen bleiben ungeschoren.
Abk. für Textiler Rücken. Rückenbeschichtung.
Das Trägermaterial dient zur Aufnahme bzw. Verankerung des Polmaterials und hat darüber hinaus Bedeutung für Formstabilität, Festigkeit, Verlegeart und Verarbeitbarkeit. Werden beispielsweise beim Auslegen von Nassräumen spezifische Anforderungen hinsichtlich des Verrottungswiderstandes verlangt, so muss beim Belag sowohl das Pol- als auch das Trägermaterial aus synthetischen Fasern bestehen. Tuftingwaren werden heutzutage vorwiegend mit Trägermaterialien aus Polypropylen-Bändchengewebe und -Vlies sowie zu einem bedeutend geringeren Anteil mit Vliesstoffträger aus Polyester gefertigt.
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Die Eignung eines textilen Bodenbelags für die Verlegung auf Treppen wird gleichzeitig mit dem Tretradtest nach DIN 54 322 geprüft und nach DIN 66 095 Teil 4 bewertet. Symbole für die entsprechende Einstufung eines Teppichbodens. Teppichboden Zusatzeignung.
Textile Bodenbeläge sind grundsätzlich vorteilhaft für alle Treppen, die einen hohen Gehkomfort benötigen, Sicherheit bieten und schallgedämmt sein sollen. Bei der Auswahl des Materials ist allerdings darauf zu achten, dass dieses mit dem Symbol treppengeeignet ausgezeichnet ist. Bei Tuftingqualitäten ist darauf zu achten, dass exakt nach den Maßen von Trittstufe und Querstufe die Stücke immer aus der Querrichtung der Bahn ausgeschnitten werden. Die Florrichtung muss beim Verlegen immer treppenabwärts zeigen. Eine Verwechslung der Florrichtung kann durch eine entsprechende Markierung auf der Rückseite vermieden werden. Für Wendeltreppen empfiehlt es sich, nach Schablonen aus Karton oder Kraftpapier zuzuschneiden, die im Falle unregelmäßiger Stufen jeweils einzeln angefertigt werden müssten.
Abk. für Technische Regeln für Gefahrstoffe.
Das Tuften hat seinen Ursprung in den USA, wo in frühen Siedlerjahren damit begonnen wurde, florhaltige, wärmende textile Stoffe zu fertigen. In Handarbeit wurde dabei mit einer Nähnadel ein voluminöses, weiches Polgarn in ein Trägermaterial eingestochen (getuftet). Dieser Vorgang war sehr mühsam und kostete viel Zeit. Später wurde dieser Gedanke produktionstechnisch weiterentwickelt und führte schließlich zu der hoch entwickelten Technologie zur Herstellung getufteter Teppichböden, die erst zu Beginn der 50er Jahre in Deutschland eingeführt wurde. Die im Vergleich zum herkömmlichen Webstuhl wesentlich höhere Leistung und eine Warenbreite bis zu 500cm sorgte rasch für einen hohen Marktanteil dieser Ware.
Vielfältige Angebotsgröße, vielseitiger Einsatzbereich (in- und outdoor), Güteprüfung, Komfort, Trittsicherheit, Verlegefreundlichkeit und Wärmedämmung sind nicht allein die herausragenden Verkaufsargumente für getuftete Teppichböden. Zu nennen sind darüber hinaus folgende Eigenschaften, die diese Ware auszeichnen:
Antistatik
Die besonders bei trockener Luft gelegentlich festzustellende elektrostatische Aufladung von Teppichböden aus Chemiefasern wird durch den Einsatz von Spezialfasern oder Ausrüstung reduziert.
Begehkomfort
Er kommt besonders bei einer weichen, wollartigen Oberflächenstruktur zum Ausdruck, wie z.B. bei dem Einsatz texturierter Garne.
Farbechtheiten
Die Widerstandsfähigkeit gefärbter oder bedruckter Teppichböden gegen verschiedenartige Einwirkungen im Gebrauch wird nach DIN-Vorschriften kontrolliert.
Pflegefreundlichkeit
Bei fachgerechter Reinigung entspricht dieses Argument im Wesentlichen den Pflegeeigenschaften von Chemiefasern bzw. denen der Schurwolle in Wollsiegel-Qualität. . Wollsiegel Woolmark.
Preiswürdigkeit
Sie lässt sich im Vergleich zu anderen Fußbodenbelägen und deren Anforderungsprofilen belegen.
Wohnhygiene
Durch zusätzliche Ausrüstungsverfahren kann die Teppichbodenware gegen vielerlei Infektionen (antibakteriell) ausgerüstet werden. Einsatz spez. im Krankenhaus- und Pflegebereich.
Schalldämmung
Bedingt durch seine voluminöse Warenoberfläche kann der Teppichboden den Schall gut schlucken (man spricht vom Schallschluckvermögen) Trittschallverbesserung.
• Druck
Die Ware (rohweiß oder gefärbt) wird bedruckt.
• Mouliné
Ware, die aus Garnen unterschiedlicher Farbaufnahme besteht und meist Ton-in-Ton gefärbt ist.
• Space-dyed
Ware aus Polgarnen, die vor der Verarbeitung mehrfarbig bedruckt wurden.
• Uni-Ware
Rohweiße Tuftingware wird im Stück gefärbt.
Die Bezeichnung Tufting leitet sich ab vom englischen tuft = Büschel. Tuftingteppiche werden in mehreren Schichten aufgebaut und bestehen aus einem Flächengebilde als Träger, in das mit Hilfe einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Nadeln gebüschelte Polfäden eingenadelt (eingetuftet) werden. Dieser als Nutzschicht bezeichnete Flor kann sowohl aus synthetischen als auch aus tierischen oder pflanzlichen Fasern bestehen. Die Polfäden können beim Tuften in Schlingen (Schlingenpol) belassen und/oder aufgeschnitten sein (Schnittpol bzw. Schlingen-Schnittpol).
Das Trägermaterial besteht wegen der geforderten Teppichbodeneigenschaften (Formstabilität, Festigkeit, Verlegeart und Verarbeitbarkeit) vorwiegend aus Polypropylen (PP), seltener aus Polyester (PES) oder aus pflanzlichen Fasern (Jute, Baumwolle, Leinen). Da die Schlingen nicht wie beim Webteppich geknüpft sind, muss die Unterschlinge zur Stabilisierung des Polgarns auf der Warenrückseite durch eine Mittelbeschichtung (Vorstrich) verfestigt werden, d.h. sie wird fest eingebunden, um dem Polfaden die notwendige Gebrauchsfestigkeit zu verleihen. Als Fixier- bzw. Klebermasse wird in der Regel ein synthetischer Gummi verwendet, meist Styrol-Butadien-Latex oder auch Naturlatex (häufig auch Mischungen aus Natur- und Syntheselatex).
Zusätzlich zur Latex-Einbindung können getuftete Teppichböden mit einem Doppel- oder Zweitrücken versehen werden. Dieser besteht meist aus Chemiefaser- oder Jutegeweben. Der Textil- oder Zweitrücken (TR oder ZR) wird auf den Rücken des Teppichbodens kaschiert. Eine derart ausgerüstete Teppichbodenware eignet sich durch die bessere Wiederaufnahmefähigkeit beim Auswechseln des Teppichbodens besonders gut zum Verspannen bzw. zum Verkleben, weil nur wenige, leicht zu beseitigende Reste zurückbleiben. Mit Zweitrücken ausgerüstete Ware eignet sich gut zur Verlegung auf Fußbodenheizung. Ware mit einem Doppelrücken (DR), Textilrücken (TR), Zweitrücken (ZR) oder einem synthetischen Doppelrücken (SDR) hat einen geringeren Wärmedurchlasswiderstand.