Fachbegriffe von A-Z
So verstehen Sie Fachbegriffe bei textilen Bodenbelägen besser.
Textile Bodenbeläge sind eine Klasse für sich. Da gibt es so viele Fachbegriffe, dass man schon mal den einen oder anderen Faden verliert. Genau dafür gibt es unser Glossar. Mit einfach verständlichen Erklärungen zu jedem Fachterminus. Hier finden Sie alle Erklärungen und Erläuterungen rund um den textilen Bodenbelag. Schauen Sie einfach nach, schmökern Sie ein wenig herum. Und wenn Sie einen gesuchten Begriff nicht finden sollten, kommen Sie gerne direkt auf uns zu. Wir freuen uns auf Sie.
Der Begriff Soil stammt aus dem Englischen und läßt sich mit Schmutz übersetzen..
Gemeint ist dabei eine chemische Behandlung von Textilfasern während der Teppichboden-Produktion. Der Teppichboden wird dadurch gegen nasse, ölige oder trockene Anschmutzungen geschützt und die Beseitigung eventueller Anschmutzungen erleichtert.
Diese Ausrüstungen werden entweder während des Produktionsvorganges aufgesprüht oder genetzt, den Farbmedien zugeführt oder während der Faserproduktion beigegeben. Nach heutigen Gesichtspunkten wird ein Anschmutzen der Beläge zwar verzögert, aber nicht vermieden.
Der Begriff beschreibt Mittel, die elektrostatischer Aufladung vorwiegend auf synthetischen Faserstoffen verhindern. Diese können leicht auswaschbar oder auch waschbeständig sein. Leitfähige Beschichtungsmittel gehören auch dazu.
Durch die mechanische Appretur werden textile Oberflächen mittels spezieller mechanischer Bearbeitungsmaschinen gestaltet und verändert. Einige Arbeitsgänge der Oberflächenbehandlung können in vielen Stadien der Veredlung und bereits vor dem Färben und Drucken erfolgen, insbesondere Gaufrieren, Rauen, Scheren, Schmirgeln und Sengen.
Kalandern:
Durch die Kalanderbehandlung erhalten die Gewebe einen weicheren Griff, ein geschlossenes Aussehen, größere Dichte und Glätte und, wo gewünscht, einen edlen Glanz (z.B. Chintz). Die Ware wird über mehrere beheizte Zylinderwalzen geführt und mit entsprechendem Zylinderdruck bei festgelegter Temperatur behandelt. Durch Änderungen von Druck, Temperatur und Walzengeschwindigkeit lassen sich viele Wareneffekte erzielen.
Klopfen:
Überwiegend bei der Veredlung von Polgeweben angewendet. Mit Klopfstäben bestückte Zylinder schlagen mit hoher Geschwindigkeit auf die Ware, um diese aufzulockern und das Bürsten des Faserflors zu vereinfachen.
Krumpfen:
Das während des Veredlungsprozesses beständig einer mehr oder weniger starken Zugspannung ausgesetzte Textilgut muss zur Erzielung der größtmöglichen Maßbeständigkeit abschließend gekrumpft werden. Dafür gibt es verschiedene Verfahren, bei der das Gewebe mehr oder weniger stark gestaucht wird. Zu erwähnen ist besonders das Sanfor-Verfahren. Gewebe und Maschenware aus Chemiefasern werden durch Thermofixierung krumpffest gemacht. Nach dem Krumpfen sollte kein weiterer Arbeitsprozess mit starker Zugbeanspruchung mehr durchgeführt werden.
Moirieren:
Zwei gleiche Gewebebahnen (Schussrips bzw. Querrips) werden so aufeinander gelegt, dass sich die ursprünglich rechtwinklig zueinander stehenden Kett- und Schussfäden dabei leicht verschieben. Durch das nachfolgende Plattdrücken der Schussrippen in einem Kalander oder einer Presse entsteht ein Licht-/Schatteneffekt, der eine wellenförmige, figürlich unregelmäßige Maserung zeigt.
Franz. = Mischung Durch Vermischen verschiedenfarbiger Fasern oder Faserrohstoffe vor dem Spinnprozess ergibt sich eine verwaschene Mehrtonmusterung.
Aus- und Nachbessern der Tuftingteppiche von Hand oder mit Hilfe der Mending-Pistole (Einnadel Tuftingmaschine). Fehlende Polfäden werden nachgearbeitet. Ausnähen.
Abk. Mikrofaser.
Kurzz. (Mü). In der Wollklassifizierung gebräuchliches Feinheitsmaß für den Durchmesser des Wollhaares. 1 Mikron ist der tausendste Teil eines Millimeters.
Spezialgebiet der Textilprüfung, um Textilien mit Hilfe des Mikroskops hinsichtlich ihrer Kenndaten zu erfassen und so eventuelle Abweichungen von der Norm festzustellen. Die M. leistet somit auch einen wichtigen Beitrag z.B. bei der Schadensaufklärung an Fasern, Geweben und Flächengebilden aus dem Heim- und Haustextilienbereich.
Durch das Mischen von Fasern verschiedener Faserart werden Qualität, Optik (Musterung) und Wirtschaftlichkeit von Garnen verändert:
• Gebrauchseigenschaften (z.B. Verbesserung der Festigkeitswerte),
• physiologische Eigenschaften (z.B. Wärmeklima),
• Pflegeeigenschaften,
• Erzielen von Effekten (Melangen, Noppen etc.),
• bessere Laufeigenschaften (in der Spinnerei und den nachgeordneten Verarbeitungsstufen).
Zusammenstellung von Kollektionsmustern für die Präsentation von Teppichböden, Dekorationsstoffen oder Gardinen, auch für Vorlagen bei Architekten und im Objektbereich. Farbkollektion.
Neben der Oberflächenkonstruktion ist die Färbung das wesentliche, kreative Gestaltungselement für getufteten Teppichboden. Zu unterscheiden sind folgende fünf Hauptgruppen:
• Spinndüsenfärbung
Bei diesem Verfahren werden der Spinnmasse Farbpigmente beigegeben, die sich mit dem Fasermaterial unlöslich verbinden. Bei großer Farbgleichheit erreicht man hohe Echtheitsmerkmale. Primärspinnerei.
• Flockenfärbung
Vor der Verspinnung der Faser zu Polgarnen wird die Faser in der Flocke eingefärbt. Man kann bei diesem Verfahren große Partien farbgleich einfärben. Durch das anschließende zeitaufwendige Ausspinnen der gefärbten Fasern ergeben sich allerdings lange Lieferzeiten. Sehr kostenintensiv.
• Garnfärbung
Einfärbung des Polgarnes im Strang oder auf dafür vorgesehenen Spulen. Schnelle Lieferzeiten sind möglich, allerdings nur kleine Mengen, daher recht kostenintensiv. (Spez. für Musterungen verwendet.)
• Space-Dyeing
Die für das Färben vorgesehenen Polgarne werden vor dem Tuften abschnittsweise und in unterschiedlichen Längen im Strickschlauch in einem Mehrfarbendruckverfahren bedruckt, wodurch verschiedenfarbige Abschnitte entstehen, die zu lebhaften Effekten führen. Häufige Verwendung in Verbindung mit der Scroll-Technik (Hoch-Tief-Musterung) sowie als Schlingenware.
• Differential Dyeing (Kontrastfärbungen)
Für diese Färbemethode wählt man Spezialfasern, die unterschiedlich stark Farbe aufnehmen und Ton-in-Ton-, Jaspe-Granite und differenzierte Mehrfarbeneffekte zulassen. Bei Einsatz von Garnen, die basisch reagieren, ergeben sich Kontrast- oder Umkehrtöne (Aufsteckfolge). So unterscheidet man unterschiedlich einfärbbare Fasertypen, wie low, normal, deep und basisch. Diese Garne verändern den Mustercharakter bei der anschließenden Färbung, dem differential-dyeing.
• Stückfärbung
Die Stückfärbung erfolgt vor der Latexierung. Sie ist neben der Garn- und Flockenfärbung die vielseitigste Veredlungsart und hauptsächlich für Tuftingprodukte von Bedeutung. Rationellere Dispositionsmöglichkeiten durch rasches Einfärben verschiedener Nuancen auch in kleineren Mengen ist ein wesentlicher Vorteil der Stückfärbemethode. Die Färbung selbst erfolgt entweder auf der Kufe (die Partiegröße ist bis ca. 200 m begrenzt) oder kontinuierlich auf der so genannten Kontinuefärbemaschine, auf der Großpartien ab ca. 4000 qm rationell gefärbt werden. Deutschland ist ein typischer Stückfärbermarkt (ca. 75%).
Die Oberfläche der Teppichbodenware wird durch den Einsatz unterschiedlicher Polgarne beeinflusst. So kann Stapelfasergarn für Veloursoptiken oder das meist gekräuselte (texturierte) Filament-Spinnfasergarn verarbeitet werden, das auch unter der Bezeichnung BCF-Garn bekannt ist. Der Polcharakter allein wird durch Herstellung einer Schlingenware (Bouclé) oder eines bereits auf der Tuftingmaschine hergestellten Velours (cut pile) herbeigeführt.
Neben dem normalen Schervorgang, bei dem die Teppichbodenoberfläche leicht abgeschoren wird, um die bei der Produktion angefallenen überlangen Fasern abzuscheren und der Ware ein elegantes, schönes Bild zu geben, gibt es folgende zusätzliche Schertechniken:
• tip-shearing
Die Spitzen der Hochschlingen werden abgeschoren, Schlingenreste bleiben bestehen.
• level-shearing
Die Hochschlingen werden auf das gleiche Niveau der Unterschlingen abgeschoren.
• random-shearing
Rapportloses Wechselspiel zwischen Velours und Schlinge. Die Hochschlingen werden wie zufällig abgeschoren.